Auswahl 22
3.12.2022–2.1.2023
Auswahl 22
Aargauer Kunstschaffende. Gast: Ishita Chakraborty
Zum Ausklang des Jahres lässt sich im Aargauer Kunsthaus das aktuelle Kunstschaffen der Region in seiner Fülle entdecken. Die Auswahl 22 ist die traditionelle Jahresausstellung der Aargauer Kunstschaffenden und wird vom Aargauer Kunsthaus und dem Aargauer Kuratorium gemeinsam realisiert.
Über 150 Dossiers werden jeden Herbst eingereicht und von den Fachjurys des Aargauer Kunsthauses und des Aargauer Kuratoriums beurteilt. Anlässlich der Ausstellung vergibt das Aargauer Kuratorium die Werkbeiträge im Bereich Bildende Kunst und Performance. Im gleichen Rahmen findet die Verleihung des Credit Suisse Förderpreis an eine junge künstlerische Position statt.
Kunstschaffende
Esther Amrein, Rosângela de Andrade Boss, Claudia Breitschmid, Marilin Brun, Kai Bührer & Jan Hofer, Tanja Bykova, Copa & Sordes, Manuela Cossalter, Félicia Eisenring, Tatjana Erpen, Gabriel Flückiger, Lilian Frei, Franziska Furter, Thomas Galler, Viviana González Méndez, Clare Goodwin, Otto Grimm, Stefan Gritsch, Thomas Hauri, Valentin Hauri, Emanuel Heim, Arnold Helbling, Victoria Holdt, Stefanie Knobel, Oliver Krähenbühl, Rafael Lippuner, Lea Lüscher, Max Matter, Laura Mietrup, Irene Naef, Sadhyo Niederberger, Petra Njezic, Guido Nussbaum, Hannah Parr, Michael Roggli, Ueli Sager, Lorenz Olivier Schmid, Mette Stausland, Jonas Studer, Paul Takács, Timo Ullmann & Marco Baltisberger, Nick Walter, Linus Weber, Olivia Wiederkehr & Theater Hora, Rolf Winnewisser, Beat Zoderer
Gast: Ishita Chakraborty
Ishita Chakrabortys (*1989 aus Kolkata, Indien) Praxis umfasst Zeichnungen, Installationen, Poesie, Video und Ton. Der Kontext ihrer Arbeiten besteht aus den Spuren der Vertreibung, dem Trauma des Kolonialismus und dessen Artikulation in Sprache und Identität. In ihrer Arbeit untersucht sie die Strategien und den Diskurs des Widerstands. Sie lässt die Menschen ihre Geschichten erzählen und versucht daraus ein Narrativ aus Mikrogeschichten zu schaffen, das die herkömmliche Geschichtsschreibung nicht zu erzählen vermag.
Exotische Pflanzen im Garten – Was tun? ist die Fortsetzung eines langfristig angesetzten Projekts über das Zuhören als transformativen Prozess. Dabei versucht die Künstlerin einen Dialog herbeizuführen und lässt uns über unser Verständnis von Migration, Menschenrechten und Ökologie nachdenken. Sie erforscht die Relikte des Kolonialismus und die damit verwobene Geschichte von Fremdenfeindlichkeit, Rassismus und Migration – und ebenso die invasiven Arten der Flora.
Persönliche und überlieferte Erzählungen, Lieder und Gedichte spielen in dieser Arbeit eine zentrale Rolle. Worte beschreiben die Entfremdung von Heimat und Familie, die Vertreibung und die Beziehung zum Leben in einer neuen und fremden Umgebung, erzählt mit der eigenen Stimme in der Muttersprache der Protagonistinnen und Protagonisten. Die Geschichten erzählen von der Notlage Einzelner, die auf Krieg, politische Unterdrückung und vermehrt auch auf den Klimawandel zurückzuführen sind. Auf der Suche nach neuen Möglichkeiten zu leben, begegnen wir uns: Im von der Künstlerin geschaffenen utopischen Raum soll es Platz haben für alle.