Jos Nünlist
Andere Wege
30.1.–10.4.2016
Jos Nünlist
Andere Wege
Der Aargauer Zeichner, Maler und Lyriker Jos Nünlist (1936 – 2013) galt zeitlebens als stiller Schaffer. Während seine präzisen Tuschzeichnungen an textiles Gewebe und kalligraphische Schriftbilder erinnern, weisen seine Aquarelle pastose Farbverläufe auf. Die Gemälde sind mal haptisch und mal grafisch reduziert. Ein Tor, eine Linie, ein Kreuz, eine menschliche Silhouette – es sind einfache, pointierte Formen, die der Künstler für seine Aussagen findet. Viele seiner Bildideen und Gedichte nehmen im Rahmen seiner Tagebücher erstmals Gestalt an. Jedes Blatt, jeder Text ist das Resultat eines sorgfältigen, reflektierten Entstehungsprozesses.
Neben der Faszination für fernöstliche Weltsichten und die Kunst grosser Meister wie Seurat und Cézanne, beeinflusste den Künstler die abstrakte Formensprache des französischen Informel. Mit seiner poetischen Bildsprache erhob er sich mit leiser Stimme gegen eine Welt und Kunstszene, die ihm längst zu laut und rasant geworden war.
Das Aargauer Kunsthaus widmet Jos Nünlist eine intime Einzelausstellung. Neben Gemälden, Zeichnungen und Druckgrafiken gewähren die erstmals gezeigten Tagebücher Einblicke in das Schaffen und Denken des Künstlers.