Das Aargauer Kunsthaus widmet dem in Lenzburg wohnhaften Stefan Gritsch (*1951) eine umfassende Einzelausstellung mit dem Titel Bones n’ Roses – 25 Jahre nach seiner letzten Soloschau in der Institution. Das Schaffen des national viel beachteten Künstlers ist in der Malerei verankert. Er weitet deren Bedingungen dabei in die verschiedensten Richtungen aus. Nebst der wiederkehrenden Auseinandersetzung mit der Farbe als Material zeigt die Ausstel­lung aktuelle und speziell für sie konzipierte Werkkomplexe und -themen.

Die Knochen und Acrylrosen, welche der Ausstellung ihren Titel geben, hängen als HORIZON (2019) stilisiert an der Wand. Farbe wird abgerissen in den TEARINGS (2018) und in den IMPACTS (2017 – 2019) wird sie benutzt, um das weisse Papier bunt zu schlagen. In der Rauminstallation INVERSION (2019) kehrt der Künstler das Innen eines charakteristischen Farbblockes nach aussen.

Für WARFLOWERS (2017 – 2018) und CARPETS (2018), zwei dem breiten Publikum wenig bekannte Werkgruppen, dienen Gritsch Karten von Konfliktzonen als Grundlage. Wir begegnen einer neuen ornamental­verführerischen For­mensprache, die den Themen der Vergänglich­keit und der Zerstörung gegenübersteht.

Das Schaffen von Stefan Gritsch ist eine Arbeit über die Zeit. Materialien und ältere Werke werden wiederverwendet und neu angeordnet. Sie visualisieren als temporäre Setzungen die Prozesshaftigkeit seiner künstlerischen Praxis. Der Künstler selbst ist in der Ausstellung regelmässig zugegen und überabeitet die Auslege­ordnungen seiner Zeichnungen, Drucke, Fotografien, Objekte und Werkzeuge. Er schafft damit eine Ausstellung, die in Bewegung ist.