Augustin Rebetez
Vitamin
Stroboskopisch und überdopaminiert, nur so von Monstern, Herzen und Kreuzen, von altersschwachen Diktatoren sowie cute creepy cats wimmelnd: Die Werke von Augustin Rebetez gehen an einem nicht spurlos vorbei. Man verlässt die Ausstellung Vitamin mit der unbändigen Lust, dumme Dinge zu tun, mit dem Feuer zu spielen, Bierdosen zu zersägen oder Milchkartons mit dem Wagen zu zerquetschen, nur um zu sehen, was daraus wird, um der Störung willen. Denn ganz in der Tradition von Jean Tinguely gibt es bei Augustin Rebetez einen selbstzerstörerischen Willen, der dazu neigt, die rationale und utilitäre Dimension unserer heutigen Gesellschaften ins Lächerliche zu ziehen. Daher bewegt, recycelt, belebt, verwandelt sich alles von Raum zu Raum. Rebetez bastelt, arrangiert sich «mit den zur Verfügung stehenden Mitteln», wie Lévi-Strauss sagte, Materialien werden zweckentfremdet. Und das ist gut so, denn der jurassische Künstler hat sein Haus in ein Ateliermuseum und die Welt in einen Spielplatz verwandelt.