Ihr Browser ist veraltet. Bitte aktualiseren Sie auf Edge, Chrome, Firefox.
X
Caspar Wolf, Panorama des Grindelwaldtales mit Wetterhorn, Mettenberg und Eiger, um 1774
Öl auf Leinwand, 82 x 226 cm
Aargauer Kunsthaus Aarau / Schenkung Dr. Willi Raeber

Die Werke von Caspar Wolf (1735–1783) zählen zu den Höhepunkten der Sammlung des Aargauer Kunsthauses. Wolf, geboren im aargauischen Muri, gilt in der Geschichte der Schweizer Kunst als Pionier der Darstellung von Hochgebirge zur Zeit der Vorromantik. Zwischen 1773 und 1779 ist Wolf als Alpenmaler tätig. Nachdem er von einer Gruppe Naturwissenschaftler entdeckt wurde, arbeitet er während vier Jahren für den Berner Verleger und Buchdrucker Abraham Wagner. Wolfs Auftrag lautet, ein Bergpanorama von rund 200 Gemälden als Vorlage für eine Stichfolge über die Schweizer Alpen zu schaffen. Damit wird der Künstler zum Begleiter der Forscher auf ihren Gebirgsexpeditionen und gleichzeitig zum Zeugen neuer Entdeckungen und Untersuchungen. Wegen ihrer Detailtreue dienen Wolfs Werke heute der Beobachtung von topografischen Veränderungen in den Alpen, insbesondere dem Schmelzen der Gletscher. Sein Werk interessiert aber ebenso unter einem kulturhistorischen Gesichtspunkt: Wolf stellt die Bergwelt nicht nur als Gegenstand wissenschaftlicher Forschung dar, sondern hält in seinen Bildern auch fest, wie sich Wissenschaftler und erste Touristen dem Gebirge nähern.

Um 1774 beginnt Wolf das „Panorama des Grindelwaldtales mit Wetterhorn, Mettenberg und Eiger“ auf einer über zwei Meter breiten Leinwand. Dabei gelingt es ihm, die weite Ferne der Bergkette zu erfassen und die Kontraste zwischen Fels und Eis sowie zwischen den kleinen, pittoresken Staffagefiguren im näher gerückten Vordergrund und den massiven Bergformen im Hintergrund zu gestalten. Der Himmel mit den durchkomponierten Wolkenzügen rundet das Bild zu einer geschlossenen Einheit ab. Später zieht Wolf den weiträumigen Bergansichten eng gefasste Naturausschnitte vor, in welchen das Motiv an den seitlichen Bildrändern beschnitten ist und meist von Felswänden umrahmt wird. Oft zeigen diese Landschaften keinen Himmel. Wie auch im Gemälde „Die Teufelsbrücke in der Schöllenen“ (1777) lenkt der Künstler das Auge der Betrachtenden zielbewusst auf das zentrale Motiv.

Online gestellt: 2018

X