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Jean Pfaff, Spaltkasten, 1974
Acryl auf Leinwand, 150 x 200 x 8 cm
Aargauer Kunsthaus / Ankauf, 1978
Copyright: Pro Litteris, Zürich
Fotocredit: Ullmann Photography (Timo Ullmann)

Das Diptychon «Spaltkasten» wurde 1974 vom Basler Künstler Jean Pfaff (*1945) geschaffen. Durch die einfachen Ästhetik kommt sein Interesse für die Ideen der Minimal Art zum Ausdruck. Die Arbeit besteht aus zwei gleich grossen, rohen Leinwänden, bei denen Kett- und Schussfäden des Gewebes erkennbar sind. In der Mitte der beiden Leinwände fächert, sprich «spaltet» sich das Farbspektrum in regenbogengleichen, dünnen Streifen auf. Im vorliegenden Werk spiegelt sich zum einen Pfaffs Auseinandersetzung mit dem Material, der Beschaffenheit von Bildträger und Farbe, dem sichtbaren Handwerk und zum anderen sein theoretisches Interesse für die menschliche Wahrnehmung und Wirkung von Farbe und Form.

Schon während des Studiums interessierte sich Pfaff für Farbtheorien und widmet seine frühen Arbeiten dem Erforschen von Spektralfarben. Es folgen mehrteilige Arbeiten auf Holztafeln sowie Werke im Geiste der Shaped Canvas, einer Technik und Kunstform aus den 1960er Jahren, bei der vom gängigen rechteckigen Bildformat abgewichen wird. Die Farbe wird, wie im vorliegenden Werk als pointierter Akzent eingesetzt, aber auch grossflächig in lasierenden monochromen Schichten. Pfaffs Interesse für die Schnittstelle zwischen Gemälde und Objekt, Raumdisposition prädestiniert ihn für architektonische Farbgestaltungen in privaten und öffentlichen Bauten. Diesem Sektor wendet er sich ab Mitte der 1980er Jahre vermehrt zu und wird für diese Arbeiten mehrfach ausgezeichnet.

Julia Schallberger, 2025

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