Ihr Browser ist veraltet. Bitte aktualiseren Sie auf Edge, Chrome, Firefox.
X
Donatella Maranta, Häfi (aus der Serie «Ordentliches Portrait einer unordentlichen Familie» ), 1998
Gouache auf Sperrholz, 9 x 13 cm
Aargauer Kunsthaus Aarau / Depositum der Sammlung Andreas Züst
Fotocredit: Abbildung Filemaker, highres Donatella Maranta

Donatella Maranta (*1959), studierte an der Zürcher Hochschule für Gestaltung Textildesign. Zur Malerei kam sie nach der Geburt ihres ersten Sohnes. Damals begann sie ihre veränderte Lebenssituation malerisch zu verarbeiten. Ihr Interesse galt dabei Objekten des täglichen Gebrauchs, die sie innerhalb der eigenen vier Wände vorfand. Sie malte diese in satten Farben auf grundiertem Sperrholz, in einer eigens entwickelten Gouachetechnik. Als Vorlage dienten ihr Fotografien. Der Griff zum Kleinformat – selten grösser als A5 – erlaubte es ihr, Zuhause während den Schlafpausen des Kindes zu malen. Die örtliche Beschränkung bot ihr die Chance, den vertrauten Dingen einen liebevollen Blick zuzuwenden und ihnen neues Leben einzuhauchen. Im Fokus der Aufmerksamkeit erlangt das Alltägliche den Anschein des Aussergewöhnlichen.

Auf die 30-teilige Serie «Hausfrauengesang» (1992) folgte die 74 Bilder umfassende Serie «Ordentliches Portrait einer unordentlichen Familie» (1998–2000). Puzzlegleich reihen sich die Alltagsgegenstände aneinander. Durch ihre präzise, fotorealistische Darstellung lassen sie sich zeitlich, gesellschaftlich und kulturell verorten. Dies führt dazu, dass wir uns als Betrachtende mit dem Design und der Funktion der Objekte identifizieren können. Oder an was fühlen Sie sich erinnert, wenn sie sich dem «Schoppen», den «Tigerfinkli» oder dem bereits nostalgisch gewordenen «Telefon» gegenübersehen?

Julia Schallberger, 2022

X