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Christian Rothacher, Schnee auf dem Fudschijama, 1979
Aquarell auf Papier, 27.5 x 39.5 cm
Aargauer Kunsthaus Aarau
Copyright: Nachlass Christian Rothacher, vertreten durch Marlene Frei, Zürich

In der Sammlung des Aargauer Kunsthauses finden sich zahlreiche Werke des in Aarau geborenen Künstlers Christian Rothacher (1944–2007), die die unterschiedlichen Ausprägungen seines vielfältigen Schaffens anhand von Zeichnungen, Objekten, Grafiken und Gemälden dokumentieren.

Rothacher bezieht zusammen mit Hugo Suter (1943–2013), Max Matter (*1941), Markus Müller (*1943), Josef Herzog (1939–1998) und anderen aus ökonomischen Überlegungen die ehemalige Fabrikliegenschaft am Ziegelrain in Aarau. Das Areal bietet den unterschiedlichen Künstlern Raum für Experimente, und der gegenseitige Austausch wirkt stimulierend auf die Kunstproduktion. Die Ateliergemeinschaft ist zwar keine Künstlergruppe im konventionellen Sinn, sie trägt aber entscheidend zur Wahrnehmung der einzelnen Kunstschaffenden bei. Zum ersten Mal entwickeln sich Orte der Peripherie – neben Aarau auch Bern und Luzern – zu führenden Schweizer Kunstzentren.

Einen Schwerpunkt in Rothachers Schaffen bilden einfache, alltägliche und unspektakuläre Gegenstände: In seinem Spätwerk sind dies Glasscheiben, aufgerissene Couverts oder ausgezogene Kleidungsstücke, denen er in Serien von Aquarellen und Intarsien nachgeht. Bereits in seinen früheren Arbeiten finden alltägliche Objekte wie Federn, Würfel, Bleistifte und Schachfiguren Berücksichtigung.

„Schnee auf dem Fudschijama“ kann im Entstehungsjahr im Rahmen der Ausstellung „Aargauer Künstler 1979“ für die Sammlung des Aargauer Kunsthauses angekauft werden. Es führt die eindrückliche Mannigfaltigkeit der Bildideen wie auch der verwendeten Techniken in Rothachers Œuvre vor Augen. Indem er Spielsteine aus dem täglichen Leben in den künstlerischen Kontext überführt, gelingt dem Künstler eine humorvolle und surreal anmutende Bildinszenierung: Vor einem hellgrünen Hintergrund stapeln sich schwarze Dominosteine solcher Art, dass die obersten Steine des Haufens die weissen Augen zeigen. Durch diese Anordnung wird der im Titel erwähnte japanische Berg Fudschijama sichtbar, dessen ikonische Form die Künstler seit jeher als Motiv aufnehmen. Besonders bekannt sind die „36 Ansichten des Berges Fuji“ von Katsushika Hokusai (1760–1849), die Rothacher in seiner Nachbildung spielerisch zitiert.

Karoliina Elmer

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