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Thomas Müllenbach, Nach Roman Signer, 2009
Wasserfarbe auf Papier, 14.8 x 21 cm
Aargauer Kunsthaus Aarau
Fotocredit: Verlag Patrick Frey

Thomas Müllenbach (*1949) studiert in Karlsruhe Malerei und Bildhauerei. 1972 absolviert er in Zürich eine Ausbildung zum Restaurator und wirkt von 1989 bis 2015 als Professor an der Zürcher Hochschule der Künste. Dadurch prägt er nicht nur das Schweizer Kunstschaffen mit – er beteiligt sich auch aktiv am hiesigen Kunstdiskurs.

Mittels Malerei und Zeichnung setzt er sich mit Fragen der Kunstgeschichte auseinander, aber auch ganz alltäglichen Dingen. Um 2005 widmet er sich einem konkreten Zeugnis des Kunstalltags: Acht Jahre lang malt er jede Kunsteinladungskarte ab, die in seinem Briefkasten landet. Von Dürer bis van Gogh, von nationalen zu internationalen Künstlern, von figurativen Sujets hin zu abstrakten Kompositionen – immer geht es um Wiedererkennbarkeit. Dabei handelt es sich nicht um Plagiate oder Kopien, sondern um eigenwillige Interpretationen.

Insgesamt umfasst die Werkserie „Halboriginale“ 1’000 Blätter, wovon 178 Stück in einer Publikation mit dem Titel „Originale“ abgedruckt wurden. Acht der Aquarelle befinden sich in der Sammlung des Aargauer Kunsthauses. Eines referiert auf die Einladung zu Ugo Rondinones Einzelausstellung „Die Nacht aus Blei“ (2010) im Aargauer Kunsthaus: Vorlage zu Müllenbachs leuchtender Glühbirne war Rondinones Hängeskulptur „The twenty-third hour of the poem“. Dabei handelt es sich um eine weisse, riesige Glühbirne aus Wachs. Diese zählt zu einer von insgesamt 24 Farbvarianten. Während Rondinone die Glühbirne der eigentlichen Funktion beraubt, indem er sie in eine dicke Schicht aus Farbe taucht, gibt Müllenbach dem Objekt sein Licht zurück.

Julia Schallberger, 2022

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