
Buntstift auf Papier, 12.3 x 43 cm
Ina Barfuss, 1949 in Lüneburg geboren, studierte an der Hochschule für bildende Künste in Hamburg. Heute lebt und arbeitet sie in Berlin und Brandenburg. Gerne werden Barfuss‘ Werke in Ausstellungen gezeigt, die revolutionäre Kunstentwicklungen seit den 1980er-Jahren thematisieren. So wird Barfuss zu den «Neuen Wilden» gezählt – einer Westdeutschen Künstlergruppe, die ab 1977 Werke schuf, die in ungestüm sinnlichem Stil, unbekümmert, mit Provokation und Ironie gesellschaftliche Normvorstellungen über Bord warf.
In Barfuss’ Zeichnungen, Holzschnitten und Gemälden spielt die menschliche Körpersprache eine wichtige Rolle. Der Körper selbst wird zum Träger von archetypischen, erotischen und religiösen Anspielungen, sowie gesellschaftlichen Klischees. In ihren frühen Interieurs bricht die Künstlerin in lebhaft fröhlicher Weise mit herkömmlichen Vorstellungen davon, was sich zwischen Frau und Mann in der Intimität eines Schlafzimmers abspielen könnte.
In der vorliegenden Arbeit entwickelt sich eine rätselhaft andeutungsvolle Geschichte über drei Bildteile hinweg. Wie in einem Comic fügen sich leuchtende Versatzstücke indiziengleich zu einer Art Kriminalgeschichte zusammen. Die genaue Deutung und Auslegung des Geschehens wird allerdings dem Betrachtenden überlassen. Durch den Einsatz erfundener Sprechblasen haben wir für Sie drei mögliche Erzählweisen kreiert. Doch wie lautete Ihre Version der Geschichte?
Julia Schallberger, 2022