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Max Bill, Rhythmus im Raum, 1947/48
Bronze, Granitsockel, Gesamtmass 160 x 140 x 40 cm
Aargauer Kunsthaus Aarau / Leihgabe Chantal und Jakob Bill © max, binia + jakob bill stiftung / prolitteris zürich
Copyright: ProLitteris, Zürich für Max, Binia & Jakob Bill Stiftung
Fotocredit: © max, binia + jakob bill stiftung / prolitteris

Max Bill (1908–1994) war ein aussergewöhnlich vielseitiger Künstler mit einem universalen Gestaltungsanspruch: Er war Architekt, Maler, Plastiker, Grafiker und Publizist ebenso wie Produktgestalter, Typograf und Theaterausstatter. Besonders einflussreich war er als Theoretiker und Kunstpublizist sowie als Vermittler und Lehrer. 1936 formuliert Bill erstmals seine Vorstellung einer „konkreten gestaltung“, die er definiert als „jene gestaltung, welche aus ihren eigenen mitteln und gesetzen entsteht, ohne diese aus äusseren naturerscheinungen ableiten oder entlehnen zu müssen“. Bill, der zuvor am Bauhaus studiert hat, gehört ab 1932 bis zu ihrer Auflösung 1936 zur internationalen Künstlergruppe „Abstraction-Création“ in Paris, einem wesentlichen Treffpunkt für die europäische Avantgarde. Analog dazu erfolgt 1937 in Zürich die Gründung der „Allianz Vereinigung moderner Schweizer Künstler“, welche zunächst Konstruktivisten wie auch Surrealisten vereint, ab den 1940er-Jahren aber zusehends zum Sprachrohr der konkreten Künstler wird.

Die Plastik „rhythmus im raum“ (1947/48) – ein auf den ersten Blick amorph wirkendes Gebilde – ist, wie alle Skulpturen von Max Bill, nach strengen geometrischen Prinzipien konzipiert. Die in Bronze gegossene Form resultiert aus der exakten räumlichen Wiedergabe von drei sich nach einem bestimmten Prinzip überschneidenden Kreisringen. Bill vertrat zwar die Meinung, dass „kunst weitgehend aufgrund einer mathematischen denkweise zu entwickeln“ sei, und strebte formale Präzision an. Ihm ging es aber nicht darum, „mathematische modelle in die kunst zu übernehmen“, sein Ziel war es vielmehr, „unvorstellbaren axiomen“ Gestalt zu geben, sie räumlich sichtbar zu machen und dadurch das menschliche Empfinden für unbekannte Räume zu sensibilisieren.

Online gestellt: 2019

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