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Jean Tinguely, SYN No. 2, 1956
Holztafel, 6 verschieden geformte Metallelemente, Holzräder, Gummiriemen, Metallbefestigungen, Elektromotor / Wooden panel, 6 variously shaped metal elements, wooden wheels, rubber tyres, metal fixings, electric motor, 60 x 49 x 20 cm
Aargauer Kunsthaus, Aarau
Copyright: ProLitteris, Zürich

Jean Tinguely (1925–1991), der als Erfinder und Konstrukteur von maschinenähnlichen Skulpturen aus Eisenteilen bekannt ist, gilt als einer der Hauptvertreter der kinetischen Kunst. Er wächst in Basel auf, macht eine Lehre als Dekorateur und besucht die Allgemeine Gewerbeschule in Basel. 1952 zieht er nach Frankreich, wo er 1956 Niki de Saint Phalle (1930–2002) kennenlernt und später heiratet. Gemeinsam mit de Saint Phalle und anderen Künstlern wie Yves Klein (1928–1962), Daniel Spoerri (*1930), Robert Rauschenberg (1925–2008) oder Jasper Johns (*1930) realisiert er diverse Projekte. Spätestens seit Anfang der 1960er-Jahre gilt Tinguely als international anerkannter Künstler.

Das Relief „SYN Nr. 2“ gehört zu den „metamechanischen Arbeiten“, die zwischen 1954 und 1959 entstehen. Charakteristisch für diese Werkgruppe ist die Beschränkung auf elementare gestalterische Bestandteile: Vor einem flächigen Grund sind bewegliche Formen montiert, die durch eine verborgene Mechanik angetrieben werden und in der Bewegung permanent neue Bildkompositionen erzeugen. Gezeigt wird „SYN Nr. 2“ erstmals 1956 in der Galerie Denise René in Paris.

In dieser Schaffensphase orientiert sich Tinguely an den Pionieren der Abstraktion – von Wassily Kandinsky (1866–1944) über Kasimir Malewitsch (1878–1935) bis zum Bauhaus –, er erweitert deren Terrain aber auf innovative Art und Weise: Während seine Vorbilder mit räumlich-stabilen, in sich abgeschlossenen Systemen arbeiten, sucht Tinguely nach Lösungen, die der Dynamik des Lebens mehr entsprechen. Fasziniert von der Mechanik und ihren Möglichkeiten integriert er die Bewegung in seine Arbeit und ermöglicht so die kontinuierliche Verwandlung von Formkonstellationen.

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