
Öl auf Leinwand, 111 x 87 cm
Leo Leuppi (1893–1972) , der sich an der Kunstgewerbeschule in Zürich zum Grafiker ausbilden lässt, freundet sich nach dem Ersten Weltkrieg im Zürcher Dada-Umfeld mit Hans Arp (1886–1966) an und findet nach expressiven Anfängen über den synthetischen Kubismus, der ihn fast ein Jahrzehnt beschäftigt, um 1937 zur Abstraktion. Für eine weitere Dekade ist sein Werk geometrisch-konstruktiv angelegt, wirkt aber nie dogmatisch und weist zuweilen sogar entfernt surrealistische Einschläge auf.
Im Verlauf der 1950er-Jahre vertieft Leo Leuppi die Themen des Zufalls und der Transformation in seinem künstlerischen Schaffen. Das Gemälde «Renversement», das den Anschein einer vom Zufall bestimmten Collage aus zerrissenem Papier macht, ist ein frühes Beispiel dieser Auseinandersetzung. Das im Titel evozierte spiegelverkehrte Motiv wird auf der Leinwand durch verschiedene Formen auf asymmetrisch strukturiertem, blauem und rotem Grund variiert.
Aargauer Kunsthaus, 2025