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Reto Boller, AC-05.5, 2005
Acryl, Stahl, Aluminium, 175 x 240 x 54 cm
Aargauer Kunsthaus Aarau
Copyright: Reto Boller

Das Aargauer Kunsthaus hegte seit Langem den Wunsch, ein Werk von Reto Boller (*1966) in seine Sammlung aufzunehmen. Zusammen mit „Schaumstoffplatte Acryl“ (2013) wird 2014 eine zweite Arbeit mit dem Titel „Acryl, Stahl, Aluminium“ (2005) angekauft. Beide sind für Bollers Schaffen exemplarisch. Ihre Titel sind technisch-minimalistisch und überlassen dem Betrachtenden Raum für eigene Vorstellungen.

Boller spürt dem Nerv der Malerei auf den Zahn. Er wählt Bildträger – in diesem Fall eine Aluminiumplatte im Querformat mit abgerundeten Ecken –, die als eingefärbter Malgrund den Ersatz für die Leinwand bilden. Sie hat ein beachtliches Ausmass und ist mit einem Gestellrahmen, der das Werk von der Wand abstehen lässt, ungewohnt hoch angebracht. Dadurch tritt es in intensive Interaktion mit der räumlichen Umgebung und ermöglicht den Betrachtenden durch Nähe- bzw. Distanznahme überraschende Einsichten. Die türkisene Farbgebung der Fläche steht in komplementärem Kontrast zur gelben Umrandung, die mit einem breiten Roller teils deckend, teils durchlässig aufgetragen wurde. Die Malerei ist zwar Ausgangspunkt, aber die Arbeit lässt sich nicht mehr eindeutig einer Gattung zu schreiben. Sie verweigert sich – zwischen Bild, Objekt- und Installationskunst oszillierend – einer eindeutigen Zuordnung und spielt mit möglichen Tendenzen der Minimal Art sowie mit konkreten und konzeptuellen Ansätzen.

Boller studiert nach dem Vorkurs der Schule für Gestaltung in Romanshorn an der Hochschule für Gestaltung Zürich. Er verbringt Auslandsaufenthalte unter anderem in Genua, Berlin und New York und ist in zahlreichen Ausstellungen vertreten. Sein Interesse gilt der Beziehung zwischen Bildoberfläche und Bildraum, einem seit jeher zentralen Thema der Malerei. Ebenso thematisiert er die Beziehung zwischen der Farbmaterie und ihrer Erscheinung. Sein wahrnehmungsanalytischer Ansatz erlaubt subtile Einsichten in diese Wechselwirkung.

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