
C-Print auf Aluminium, 167 x 83 cm
Katrin Freisager (*1960), in Zürich geboren, absolvierte eine Typografie-Ausbildung in Zürich, und besuchte anschliessend die Fachklasse für Fotografie an der Schule für Gestaltung in Zürich.
Die Befragung ihrer eigenen Identität und die Hinterfragung des tradierten Blicks auf den weiblichen Körper sind Leitthemen in ihren frühen Fotoarbeiten. Ihre feministische Haltung wird in der Fotoserie deutlich, die sie zu Beginn der 1990er-Jahre veröffentlichte. Spärlich mit Unterwäsche bekleidete jüngere Frauen liegen rücklings auf unbedeckten Matratzen, und werden von oben herab fotografiert. Lebensgross an der Wand hängend scheinen sie der Betrachterin entgegen zu kippen – liegend-stehend, stehend-liegend, in einem Schwellenzustand verharrend. Sie irritieren die Betrachterin mit ihrem durchdringenden, selbstbewussten Blick in die Kamera und bieten keine eindeutige Projektionsfläche. Obwohl die Vornamen in den Titeln genannt werden, sind die abgebildeten Frauen nicht primär als Individuen im Fokus; vielmehr erscheinen sie alle als Figuren auf einer präzise inszenierten Kleinbühne.
Katrin Freisager hatte Lehraufträgen am Departement für Fotografie an der Schule für Gestaltung in Zürich inne, und ist seit 2004 Dozentin für Bildende Kunst an der Hochschule für Gestaltung und Kunst in Basel. Sie lebt in Zürich und Basel.
Aargauer Kunsthaus, 2022